Medieninfo vom 21. Juni 2017

Modekette H&M versucht erneut, aktive Betriebsräte loszuwerden – Betriebsrat siegt erstinstanzlich

Die Textilkette H&M versucht in gleich drei Fällen, aktive Betriebsräte unter fadenscheinigen Begründungen zu kündigen, kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Einer der Betriebsräte, aus Tübingen, bekam gestern (20. Juni 2017) in erster Instanz vor dem Arbeitsgericht Reutlingen Recht (2 BV 1/17, siehe auch https://tinyurl.com/y8v8hcpq). 

„Alle drei Fälle legen den Verdacht nahe, dass H&M besonders aktive Betriebsräte, die sich wirkungsvoll für die Interessen der Beschäftigten einsetzen, loswerden will und dass System hinter diesem Vorgehen steckt ...

Mehr dazu in der unten als Download zur Verfügung stehenden vollständigen Medieninfo.

Kündigungsbegehren gegen drei Betriebsräte

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

aktuell versucht H&M gleich drei Betriebsratsmitglieder zu kündigen. Als Anlage angefügt findet ihr eine Stellungnahme der ver.di-Aktiven des H&M GBR. Darin sind die drei Fälle beschrieben. Ebenfalls als Anlage angefügt findet ihr eine Unterschriftenliste.

Der Gerichtstermin von Mali, einen der betroffenen Betriebsräte, findet bereits am 20. Juni in Reutlingen statt. Ihr könntet den Kollegen unterstützen, indem ihr das angehängte Schreiben nutzt und Solidaritätsunterschriften in euren Betrieben und eurem Freundeskreis einholt. Die Unterschriftenlisten werden bei der Verhandlung an den Arbeitgeber (beziehungsweise seine Vertretungen) übergeben. Bitte sendet diese bis spätestens 19.6.2017 zurück an …

… per Post: ver.di, Siemensstr. 3 in 72766 Reutlingen
… per Fax: +49 7121 94797 - 99
… via Email: jan.bleckert@verdi.de 

Mit kollegialen Grüßen
Damiano

Mitteilung des H&M Sales Gesamtbetriebsrats

Mode und Qualität zum besten Preis – nur auf wessen Kosten?

H&M gibt sich in der Öffentlichkeit gerne verantwortungsvoll. Diesbezüglich schreibt H&M auf seiner Homepage: „Alle unsere Lieferanten sollen faire Gehälter zahlen, die die Grundbedürfnisse der Arbeitnehmer decken. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Beschaffungspraktiken von H&M. Eine weitere Komponente ist eine gut ausgebildete Belegschaft, deren Gehälter in Zusammenarbeit mit gewählten Gewerkschafts- oder anderen Arbeitnehmervertretern verhandelt und jährlich geprüft werden.“
Leider entspricht diese verantwortungsvolle und heile Welt, welche H&M seinen Kunden vorgaukelt, nicht dem, was die Näherinnen und Näher in den Zuliefererfabriken in Bangladesch tagtäglich erleben müssen. Dem Gesamtbetriebsrat liegen Informationen vor, dass in diesem Moment in Bangladesch – das Land in welchem H&M den Großteil seiner Ware produzieren lässt – erhebliche Menschenrechtsverletzungen erfolgen ...

Mehr dazu in der unten als Download zur Verfügung stehenden vollständigen Mitteilung.

Medieninfo vom 01.02.2017

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bundesvorstand www.verdi.de

Verfolgung von Textilarbeiterinnen in Bangladesch - H&M-GBR fordert das Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte bei Zulieferern auf

In Ashulia (Bangladesch) streiken Tausende von Textilarbeiterinnen seit Dezember für eine Erhöhung ihres Mindestlohns. Ihrer Forderung, den Lohn von derzeit rund 65 Euro monatlich zu verdreifachen, wird mit harscher Repression begegnet: Rund 200.000 Beschäftigte wurden ausgesperrt, Tausende entlassen, Fabriken geschlossen, Arbeiterinnen und Gewerkschafter werden angegriffen, verfolgt und zum Teil inhaftiert (siehe auch http://tinyurl.com/grdvmzo).

 Auch H&M lässt in acht Zulieferfabriken produzieren, in denen Beschäftigte oder Gewerkschaftsmitglieder der National Garment Workers Federation (NGWF) entlassen wurden. Die Fabriken sind geschlossen worden. Der Gesamtbetriebsrat von H&M hat das Unternehmen deswegen in einem offenen Brief dazu aufgefordert, endlich ernsthaften Druck auf die Zulieferer auszuüben. "Den leeren Worten auf der H&M-Internetseite müssen wirkliche Taten folgen. H&M muss sich dafür einsetzen, dass die Fabriken wieder öffnen, alle Entlassenen wieder eingestellt und höhere Löhne gezahlt werden. Zudem muss sich das Unternehmen klar und deutlich für die Freilassung der Inhaftierten einsetzen. H&M muss seiner Verantwortung gerecht werden", sagte Saskia Stock, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats (GBR).

"H&M steht wie auch andere Unternehmen in der Verantwortung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette zu garantieren. Wir werden uns zusammen mit Gewerkschaftinnen und Gewerkschaftern in Bangladesch und anderen Ländern gemeinsam und solidarisch für die Rechte der Beschäftigten entlang der Lieferkette einsetzen", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Der GBR trägt - wie ver.di - die von den internationalen Gewerkschaftsdachverbänden IndustriAll Global Union, UNI Global Union sowie dem Informationsportal LabourStart initiierte Protestpetition mit. Sie kann HIER weiterhin gezeichnet werden.

Hinweis für Redaktionen: Kontakt zum GBR erhalten Sie unter: DLGBRSales@hm.com

Solidarität mit Ayse

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

wir informieren ich Euch hier zu einem Fall aus Heilbronn, in dem unsere Solidarität gefordert ist:

Dort wehrt sich die BR-Vorsitzende der H&M-Filiale in der Stadtgalerie dagegen, dass ihr befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert werden soll. Ayse arbeitet bereits seit 2012 bei H&M. Vor der BR-Wahl im Sommer vorigen Jahres hat man ihr eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses zugesichert. Davon will H&M nichts mehr wissen, sondern versucht, auf diesem Wege eine engagierte Betriebsrätin loszuwerden. Bitte unterstützt die Solidaritätskampagne von ver.di Heilbronn durch die Abgabe von Solidaritätserklärungen an die H&M-Zentrale (siehe Download unten). Bitte verbreitet sie möglichst über Eure Verteiler. Ayse ist damit einverstanden, dass ihr Foto (siehe Anlage) mit der Soli-Erklärung verschickt wird.

Danke für Eure Unterstützung.

H&M Maulkorb
© Ralf Hofmann

ver.di Kampagnen